Hort der 59. Grundschule Dresden
Jürgen Reichen

Die Kammer des (Er-)Schreckens

Eine Geschichte zur Einstimmung: Der alte Hausmeister war es, der von Dingen erzählte, an die keiner mehr glaubte. Hin und wieder blieb jemand stehen und lauschte den Geschichten, die er jeden Tag von sich gab. Von Monstern, Gespenstern und Ungeheuern. So ein Quatsch! Niemand nahm sein Gerede ernst…keiner wollte seinen Warnungen Glauben schenken…er hat es uns erzählt…doch es war schon zu spät, als wir anfingen zu begreifen…

Auf dem Gebäude lag ein Fluch und schon bald sollten wir erkennen, dass die Geschichten nicht nur einfach reine Fiktion waren, um Kinder zu erschrecken…
Es geschah zu Halloween, als plötzlich das Schulgebäude anfing zu beben. Die Grundmauern zitterten. Putz viel von den Decken. Wir suchten Schutz unter Tischen und Stühlen. Als das Beben aufhörte, fingen wir plötzlich an Stimmen zu Hören, die uns zuflüsterten…uns lockten…wir sollten ihnen folgen…
Einige waren mutig genug den Stimmen zu gehorchen…und dort wo zuvor kein Durchlass war…befand sich plötzlich eine Tür…zu dunkel, um wirklich etwas erkennen zu können…diejenige, welche es wagten in die Finsternis einzutreten, sollten es schon bald bereuen…

Halloween nahmen wir zum Anlass, um in den Herbstferien ein besonderes Gruselerlebnis zu schaffen. Innerhalb des Gebäudes haben wir einen Raum im Keller ausgesucht, der den meisten Kindern unbekannt ist. Dieser wurde von furchtlosen Pädagog*innen in ein „Grusel-Kabinett“ verwandelt. Mit einfachen Mitteln, wie schwarzem Stoff, Spinnenweben aus Watte, Licht, Schatten, stimmungsvoller Musik und der großen Unterstützung des Schulskeletts Herbert, war der Raum kaum wieder zu erkennen. Die Kinder konnten allein oder zu zweit ihren Mut beweisen. Um wieder heraus zu kommen, galt es einen roten Schlüssel zu finden. In den Tiefen des Kellers war nicht nur ein Schlüssel versteckt und die Kinder konnten natürlich den Raum jederzeit verlassen, falls der Grusel zu viel wurde. Begleitet wurde die Aktion von zwei pädagogischen Fachkräften, die die Kinder bei der Durchquerung des Raumes unterstützten.

Die unsagbaren Schrecken ließen sich durch eine herkömmliche Kamera nicht wirklich gut einfangen, aber es war uns zumindest möglich, einige wenige Aufnahmen anzufertigen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Tore zum verbotenen Korridor erneut öffnen werden 🙂